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Es fühlt sich an, als schliesse sich dein Raum.
Du wirst in die Enge getrieben.
Dein Atem wird schneller und oberflächlicher.
Du hyperventilierst.
Im Zuge dessen fängt es an, sich zu drehen.
Deine Hände zittern.
Du wirst eingeengt.
Du verlierst die Kontrolle über dein Handeln.
Was du auch gerade machst, es fühlt sich nicht nach dir an.
Du ergreifst die Flucht, findest aber keinen Weg.
Du fliehst vor dir selbst.
Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen.
Erst wenn du dich nach dem Fall irgendwo festhalten konntest, fängt es sich an zu beruhigen.
Du bist bemüht, deinen gewohnten Rhythmus wieder einzunehmen und dich dir selbst wieder anzunähern. In zögerlichen Schritten.
Dieser Kampf hinterlässt Spuren.
Spuren der Erschöpfung und Müdigkeit.
Jede Bewegung erscheint in Zeitlupe und du fragst dich immer und immer wieder, was da gerade abging, wer du da gerade warst.
Du suchst nach der Ursache. Wie es überhaupt dazu gekommen ist.
Es passiert schnell und unkontrolliert.
Diese Suche erscheint sich in einem Karussell der Gedanken zu verstricken.
Gedanken des Zweifelns und der Ängste.
Ängste, die zu einem erneuten Besuch des Ungeheuers führen können.
Mit jedem Besuch wird die Spirale noch tiefer und du scheinst dich jedes Mal ein Stück weiter von dir zu entfernen.
Das soll nicht passieren. Du bist der einzige Mensch, der ohne jegliche Widersprüche dein ganzes Leben lang für dich da ist.
In jeder noch so ver***** Situation.
In jeder noch so schönen Situation.
In jeder noch so traurigen Situation.
Immer.
Finde einen Anker, der dich dabei unterstützt, das stets in Erinnerung rufen zu können.

Panikattacken sind mittlerweile ein weit verbreitetes Phänomen, Tendenz steigend und sofern pathologisch bedingt, als Diagnose F41.0 unter dem übergeordneten sogenannten Angstsyndrom zuzuordnen.
Der Betroffene unterliegt während einer Attacke klassischen Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Schweissausbrüche, Schwindel und Engegefühl in der Brust. Die Dauer einer solchen Attacke ist unterschiedlich und obliegt der Handlungsaktivität des Betroffenen.
Panikattacken sind nicht lebensgefährlich, werden aber von den Personen als sehr bedrohlich empfunden. Insbesondere dann, wenn sie das erste Mal auftreten oder derjenige noch zu wenig Bewältigungskraft aufgebaut hat.
Meistens entsteht eine solche Attacke aus einem Kreislauf ängstlich geprägter Gedanken oder aber aufgrund eines gezielten Stimulus der im Menschen eine absolute Stressreaktion auslöst.


Solche Minuten einer Panik sind aufgrund physiologisch ablaufender Stressprozesse für den Körper eine enorme Belastung und führen bei Chronifizierung zu folgeschweren Krankheiten. Aus diesem Grund sollte nicht zu lange gewartet und professionelle Hilfe herbeigezogen werden.
Mittels psychologischer oder psychotherapeutischer Begleitung, ist die Panikstörung gut behandelbar.
Der Betroffene wird über dieses Störungsbild aufgeklärt und erlernt gute, autonom durchführbare Bewältigungsstrategien, auch sogenannte Coping-Skills. Mit diesen lassen sich bereits erste Anzeichen einer aufkommenden neuen Attacke gut beobachten und zeitnah regulieren.

Seit ich ein kleines Kind war, kenne ich solche Attacken wenn ein Feuerwerk abgeht oder Ballons in meiner Nähe sind. Es sind mir also klare Stimuli bekannt. Und nicht nur dann…..
Der Zustand, in dem ich mich in diesen Minuten befinde, ist nur schwer zu beschreiben und Menschen, die mich so noch nie erlebt haben, glauben mir meistens nicht, dass ich so abgehen kann. So ist es in einer Akutsituation auch für das Umfeld eine grosse Herausforderung, weil sie meistens nicht wissen, wie sie gerade reagieren sollen. Ich glaube, dafür gibt es keine klare Regel. Jeder hat in diesem Moment unterschiedlich ausgeprägte Bedürfnisse. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch erwähnen, dass das Vermitteln von Sicherheit, Kontrolle und sehr, sehr viel Ruhe ein guter Weg ist.

Im heutigen Beitrag habe ich dir ein weit verbreitetes Phänomen vorgestellt. Ich habe lange überlegt, ob ich das wirklich aufarbeiten soll und bin zum Schluss gekommen es doch zu tun. Das hat einen einfachen Grund:
Alles was von der Norm (aber was ist schon die Norm??) abweicht, wird gerne verdrängt. Verdrängt aus Angst nicht akzeptiert zu werden oder gar in den Ausschluss zu geraten. Doch gerade weil es davon abweicht, sollte es Beachtung erhalten und als wichtige Information des Körpers gedeutet werden, um daran zu arbeiten. Um sich selbst in kleinen Schritten wieder anzunähern und um bedeutungsvolle Erkenntnisse über sich selbst zu gewinnen.
Es ist ein Prozess.
Es braucht Zeit und Durchhaltewillen.
Aber es lohnt sich, weil dein Körper und du euch gegenseitig braucht!

Wenn die Panik dominiert ist es an der Zeit zu handeln.

Perform now, change forever!

Quellenangabe:
Allgemeine Psychopathologie, Ch. Scharfetter, 7. Auflauge, Thieme

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