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Eigentlich kein Brummschädel-Thema, ich weiss. Aber zwischendurch brauchts auch einfach mal Abwechslung und die möchte ich mit dem heutigen Artikel rausschlagen. Es ist ein Artikel, den ich schon länger im Hinterkopf habe. Bisher haben mir noch die richtigen Worte gefehlt. Naja, vielleicht triff ich auch jetzt nicht ganz die korrekten Töne. Aber ein Versuch ist es allemal wert.

In der Regel solltest du ja mit 15 Jahren schon entscheiden, was beruflich aus dir werden soll, damit du mit 16 nach der obligatorischen Schulzeit deine Ausbildung oder das Studium starten kannst. Wenn du das durchlaufen hast, wirst du irgendwo angestellt und arbeitest für die Moneten, von denen Ende des Monats nur noch wenig übrig bleibt, damit du irgendwann mal noch in die Ferien kannst, um dich von der Arbeit zu erholen, damit du nach den Ferien wieder zumindest für eine Woche startklar bist, um dich schon auf die nächsten Ferien zu freuen, die aber noch lange auf sich warten lassen, weil du ja zuerst wieder für die Moneten arbeiten musst. So in etwa oder?

Mit meinem Entscheid, eine berufliche Neuorientierung zu starten, kreisten gleichzeitig auch viele Sorgengedanken durch meinen Kopf. 
Bist du dir da wirklich sicher?
Du wirst eine finanzielle Einbusse haben, kommst du damit klar?
Du wirst eine von sehr, sehr vielen sein – wie grenzt du dich da ab?
Du wirst viel Verantwortung tragen, schlussendlich geht es um den Menschen – traust du dir das zu?
Du wirst keine eight to five Arbeitszeiten mehr haben, lässt du dich einschränken?
Vor bald drei Jahren wurde ich in eine wundervolle, einzigartige Familie aufgenommen, die mich diese «Sorgen» ganz, ganz schnell hat vergessen lassen. Ich wurde vom puren Gegenteil überzeugt. Sie haben mir gezeigt, dass ohne Gesundheit das beste Salär nichts nützt. Sie haben mir gezeigt, dass niemand so ist wie der andere und jeder SEINE EIGENEN Fähigkeiten hat. Sie haben mir gezeigt, dass jeder für sein Tun und Nichttun selbst verantwortlich ist. Und sie haben mir gezeigt, dass Schichtarbeit ganz schön spassig sein kann. 
Ich habe mich mit diesem Schritt einmal mehr ins kalte Wasser geschubst, aber es ist diese Familie, die mir mit ganz viel Geduld, Verständnis und Support das Schwimmen darin beigebracht hat. 

Tagtäglich begegne ich so vielen Menschen, höre Geschichten, Gedanken, Ideen, die mir immer und immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Gespräche zeigen mir, wie viel Vertrauen da drin steckt. Die Menschen kommen mit Fragen auf mich zu, die mich hinterher zum Nachdenken bringen. Sie lehren mich, nach Lösungen zu suchen und auch mal den Perspektivenwechsel einzunehmen. Sie lehren mich, mein Leben durch Selbstbeobachtung selbst in die Hand zu nehmen. Auch lehren sie mich, für das dankbar zu sein, was ich habe und kann. 
Während dem ich bei kleineren Aufgaben das Geschehen beobachten kann, stellt sich eine Zufriedenheit ein, weil ich sehe, wie unter einander begrüsst, gelacht, gewitzelt und geholfen wird. Ich war schon mehrmals den Tränen nahe, weil ich mich über die Fortschritte meiner Schützlinge so freue. Weil sie mich bei einem Erfolgserlebnis umarmen und ich ihre Dankbarkeit spüren darf. Aber auch, weil wir zusammen lachen können. Es fliegen dumme Sprüche, weil wir es können. Wir können es, weil wir uns kennen und wissen, wie wir ticken. Wir können es, weil wir wir selbst sein dürfen. 

Während diesen drei Jahren konnte ich einen verdammt grossen Entwicklungsschritt an mir feststellen. Nicht nur in meinem fachlichen Wissen und Können sondern in meiner ganzen Persönlichkeit. Auwaia, manchmal erkenne ich mich selbst gar nicht und frage mich dann: «Lana, bist das wirklich du?» Die Frage kann ich ganz klar mit «JA» beantworten. Ja, ich habe mein Herz in diesem Beruf verloren. Ja, diese Menschen haben sich einen Platz in meinem Herzen erobert. Ja, ich weiss wo ich stehe und wohin ich will. Und ja, ich weiss, dass die benötigten Ressourcen für die Zielerreichung irgendwo in mir drin schlummern. Die Zusammenarbeit mit dem Team und mit den Kunden liessen mich meiner Entwicklung bewusst werden, wofür ich unendlich dankbar bin. Dadurch weiss ich, dass dieser Weg der richtige für mich ist und dieses Gefühl ummantelt mich mit sehr viel Sicherheit. 

Jeden Tag bekomme ich neue Chancen. Ich bekomme Chancen, den Schützlingen einen Teil ihres Alltags etwas angenehmer und abwechslungsreicher zu gestalten. Ich bekomme Chancen, die Menschen zu fördern und das Potenzial in ihnen zu erwecken. Auch bekomme ich täglich die Chancen dem Team bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Nicht zuletzt bekomme ich unendlich viele Chancen, mich zu verwirklichen und meine Flügel auszubreiten. Ich bekomme tagtäglich die grosse Chance meinen Weg mit Erfolg zu gehen, aus den einzelnen Schritten zu lernen und immer mehr Freiheit zu erlangen. 

Auch wenn ich von einer tollen Familie umgeben bin, Entwicklungen erleben darf und Chancen auf mich warten, kann nicht alles Gold sein was glänzt. Es gab und gibt immer mal wieder Zeiten, in denen es mal einen Schritt zurück geht. Es gibt Tage, die sind hartnäckiger als andere und schwerer zu verdauen. Aber genau in solchen Zeiten zeigt sich, wer wirklich zu dir steht, und wie viel Wert du deinem Umfeld bist. Das bietet mir beste Gelegenheit dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass mir diese unglaubliche Chance ermöglicht wurde. Dankbar dafür, dass ich  auch in anspruchsvolleren Zeiten aufgefangen werde und dankbar dafür, dass ich starke Schultern zum Anlehnen habe.
Eine sehr intelligente, für mich ganz wichtige Person, die zugleich ein grosses Vorbild für mich ist, lehrte mich einen ganz wichtigen Satz: «Wenn du dankbar bist, kannst du keine Angst haben.» Das scheint wohl der Grund zu sein, weshalb ich absolut keine Angst habe, jemals wieder Arbeiten zu MÜSSEN. Ich verdiene meine Moneten mit Freude und MUSS Gesetzeswegen  zwischendurch mal in die Ferien 😉 
Okay, okay, der Spielzug mit den Ferien ist hoch gepokert aber hinter jedem Spruch steckt ein Quäntchen Wahrheit dahinter. Es ist halt eben nicht einfach nur eine Arbeit, es ist ein Teil meines Lebens!

Perform now, change forever!







oder eben auch genau aus diesem Grund: Trainerherz

nichtnurarbeit
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